Archiv der Kategorie: Repression

Solidaritätserklärung aus Dresden: Es ist immer ein Angriff auf uns alle!

razziaAm 22. Mai 2013 kam es in Berlin, Magdeburg und Stuttgart zu Hausdurchsuchungen bei linken Aktivisten_innen. Die Razzien stehen im Zusammenhang mit Ermittlungen in einem bundesweiten §129-Verfahren (Bildung einer kriminellen Vereinigung). Den Betroffenen wird vorgeworfen, mit den „Revolutionären Aktionszellen (RAZ)“ eine Nachfolgeorganisation der Vereinigung „militante gruppe (mg)“ gebildet zu haben. Weiterhin wird ihnen zur Last gelegt, sie hätten bei der Herausgabe der Zeitschrift „radikal“ mitgewirkt, da hier Bekennerschreiben der RAZ veröffentlicht wurden. Daher ermittelt die Bundesanwaltschaft wegen diversen Brandanschlägen in Berlin und dem Verschicken von Patronen an Innenminister Friedrich und die Extremismustheoretiker Uwe Backes und Eckhard Jesse. Solidaritätserklärung aus Dresden: Es ist immer ein Angriff auf uns alle! weiterlesen

NUR NOCH WENIGE TAGE BIS ZUM NAZIAUFMARSCH

Am 13.02.2013 will die „Initiative gegen das Vergessen“ mit Hilfe der NPD einen „Trauermarsch“ in Dresden abhalten. Während die Stadt Dresden noch Ordner für ihre Menschenkette sucht, rufen wir weiterhin dazu auf, sich dem Naziaufmarsch effektiv entgegen zustellen. Doch die Stadt, die sich lediglich symbolisch mit der Menschenkette gegen rechtes Gedankengut positionieren will, hält sich mit Angaben über die Route der Nazis bedeckt…

Aufrufe: 13/02 – Keine Ruhe, Dresden Nazifrei | Mobiclip Dresden Nazifrei | Infos zur Anreise mit Bussen | EA: 0351 – 899 604 56 | Infotelefon: folgt… | Infoticker: aktionsticker.info Updates: Infos zum Ticker| |Karte; Nazis im Osten des Stadtzentrums | Aufmarsch ca. 18 Uhr | 1000 Neonazis in Dresden erwartet | Mahngang Täterspuren ab 12:30

Außerdem: Nazi-Zombies in der Prager Straße | Revision im Urteil gegen Tim | Dresden blockiert Blockadetraining | Lothar König muss im März 2013 vor Gericht |

FÜR AKTUELLE INFOS CHECK: keineruhe.noblogs.org  und aktionsticker.info|
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Redebeitrag zur Sponti vom 18.01.13

Am vergangenen Freitag Abend (18.01.) fand in Dresden eine Spontandemonstration anlässlich des Gerichtsureteils gegen den Antifaschisten Tim H. statt.

Tim wurde am vorangegangenen Mittwoch zu einer Haftstrafe von einem Jahr und 10 Monaten ohne Bewährung verurteilt. Unter dem Vorwurf des schweren Landfriedensbruchs wird Tim beschuldigt, zu den Protesten gegen den Nazi-Aufmarsch in Dresden am 19. Februar 2011, Menschen durch ein Megafon zu vermeintlichen Straftaten aufgefordert zu haben. Darüberhinaus soll er sich stellvertretend für andere, in diesem Zusammenhang begangenen, Straftaten mitverantworten, so Richter Hlavka in seinem Fazit: „Was andere getan haben, müssen Sie sich mit anrechnen lassen.“ Der Ablauf dieses Verfahrens, das Urteil sowie die sich nun anschließende Berfung der Staatsanwaltschaft auf eine noch höhere Strafe von zweieinhalb Jahren ohne Bewährung stehen explarisch für den Kamm der jährlich wiederkehrenden Repressionswelle im Vorfeld der Proteste zum 13. Februar. (siehe Redebeitrag unten)

sponti-tim

Zu der durch Dresden Nazifrei aufgerufenen Demonstration fanden sich am Freitag abend ca. 400 – 500 Menschen auf dem Postplatz ein, um Ihren Unmut gegen das Gerichtsurteil sowie die Repressionen gegen antifaschistisches Engagement im Allgemeinen kund zu tun. Die Demo sollte vom Postplatz auf die Wilsdruffer Straße in Richtung Sachsenplatz ziehen und vorm Amtsgericht Dresden enden. Bedauerlicherweise folgte die Demo der von der Polizei geforderten Route welche auf höhe des Dresdener Altmarkts zum Terrassenufer führte und von dort aus bis zum Sachsenplatz, anstatt weiter bis zur Güntzstraße und von dort aus bis zum Amtsgericht zu laufen. Dadurch wurde die Präsenz der Demo stark eingeschränkt und die Aufmerksamkeit vieler Anwohner und Passanten verschenkt. Auf dem Postplatz selbst und auf dem Weg zum Amtsgericht wurden mehrere Redebeiträge verlesen, so auch unser Redebeitrag welchen wir an dieser Stelle noch einmal veröffentlichen. Die Demonstration endete vor dem Amtsgericht Dresden mit einer Abschlusskundgebung auf welcher der Redebeitrag von Dresden Nazifrei verlesen wurde.

Redebeitrag zur Sponti:

Am Mittwoch den 16. Januar wurde ein Berliner Antifaschist in erster Instanz vom Dresdner Amtsgericht zu einem Jahr und zehn Monaten ohne Bewährung verurteilt. Der Richter, Herr Hlavka und die Schöffen, sahen es als erwiesen an, dass der Beschuldigte des aufwieglerischen Landfriedensbruchs, der Körperverletzung sowie der Beleidigung schuldig sei. Keine*r der vorgeladenen Zeug*innen, unter denen sich auch Polizeibeamt*innen aus NRW und Sachsen befanden, konnten den Beschuldigten eindeutig identifizieren. Zudem konnten bei einer Razzia in den Privaträumen des Beschuldigten keine verwertbaren oder kompromittierenden Beweisstücke sichergestellt werden.   In Anbetracht der mehr als dünnen Beweislage seitens der Staatsanwaltschaft und der tendenziösen Rhetorik des Richters, ist dieses Urteil mehr als eine Farce. Wenn Mensch jetzt noch bedenkt, dass der in Dresden ach so heilige Opferkult rund um den 13. Februar vor der Tür steht, erscheint es, als ob hier ein Exempel statuiert werden sollte. Denn laut Richter Hlavka haben es die Dresdner*innen „satt“ mit den „Krawallen“ und es solle doch endlich „Schluß sein“ damit. Die Ursache der angeblichen „Krawalle“, werden wieder einmal außer Acht gelassen. Kausalität? Unschuldsvermutungen? Brauchen wir in Dresden nicht! Soll heißen: die Antifaschist*innen auf den Straßen Dresdens sind lediglich die Folge dessen, was sich die Stadt Dresden selber eingebrockt hat. Eine regressive und konservative Mentalität, macht es den (Neo-)Nazis problemlos möglich am „Spirit of Dresden“ anzudocken. Doch statt, dass die Dresdner*innen ihr Denken und Handeln reflektieren, die (neo-)nazistische Ideologie an ihrer Wurzel packen und den Lippenbekenntnissen Taten folgen lassen, üben sich Politik und Mehrheitsgesellschaft lediglich in Symptombekämpfung oder schlimmer noch, im relativieren der Gefahr von „Rechts“. So verwundert es auch nicht, dass während der Verurteilung zivilen Ungehorsams, (neo-)nazistische Gewalttäter*innen quasi mit Samthandschuhen angefasst werden. So geschehen im Fall der Kameradschaft „Sturm34“, welche über Jahre hinweg eine ganze Region terrorisieren und Jagd auf Menschen machen konnte, welche nicht ins eliminatorische Weltbild der Faschos passten. Und was lernen wir daraus? Wer Menschen ob ihrer vermeintlichen „Andersartigkeit“ angreift und deren Tod in Kauf nimmt, kommt in Kaltland mit Freisprüchen und Bewährungsstrafen davon. Wer sich aber gegen eben jene deutschen Zustände engagiert, erfährt die volle Härte des ach so toleranten Rechtsstaats.   Bitte versteht diese Zeilen nicht falsch. Hier sollen nicht „Vater Staat“ und seine Judikative angefleht werden (Neo-)Nazis härter zu bestrafen. Denn was erwarten wir von „Vater Staat“? Richtig: NICHTS!!! Diese Zeilen sollen die Tatsache, dass (Neo-)Nazis und ihre Geschwister im Geiste immer noch nicht ernst genommen werden, auf die Agenda bringen und skandalisieren. Der Skandal besteht darin, dass, sei es aus Sympathie, Standortlogik oder schlicht der chronischen „Rechts-Links-Schwäche“ des Zyklopen BRD, welcher den Feind auch 13 Jahre nach Ende des „Kalten Krieges“ immer noch „Links“ stehen sieht, in diesem Land eine Politik gefahren wird, in der Menschen nach Verwertbarkeit und Konformismus selektiert werden. Diese Politik, die meinungsbildend ist und von der Mehrheitsgesellschaft wohlwollend aufgenommen wird, ist das Fundament menschenverachtender Ideologien gegen die „wir“ uns aktiv stellen auch trotz Repression. Und auch 2013 wird der Widerstand gegen (Neo-)Nazis und die bundesdeutsche Gesamtscheiße weiter gehen, nicht nur am 13. Februar und nicht nur in Dresden!
 In diesem Sinne: Solidarität mit allen emanzipatorischen Verfolgten, die Deutschland und seine (Neo-)Nazis satt haben! Solidarität mit allen so genannten Illegalen und Kriminalisierten! Solidarität mit allen, die keinen Bock haben auf  diese ganze Verwertungskacke!

18.01.2013 18:00 Uhr Spontan-Demo für betroffenen Antifaschisten!

http://media.de.indymedia.org/images/2013/01/340535.jpg+++weiterleiten+++NACH SKANDAL URTEIL! SPONTANDEMONSTRATION IN DRESDEN!!!+++weiterleiten+++

Nach dem am 16.01.2013 ein Antifaschist aus Berlin zu einem Jahr und zehn Monaten Haft verurteilt wurde, findet morgen um 18Uhr am Postplatz eine Spontandemonstration zum Amtsgericht statt. Tim wurde wegen aufwieglerischem Landfriedensbruch, auf Grund fadenscheiniger Indizien verurteilt. Am 19.02.2011 soll er angeblich einen Durchbruch einer Polizeikette initiiert haben, um Proteste gegen den jährlichen Naziaufmarsch zu ermöglichen, konnte aber von Zeug_innen und Polizist_innen nicht eindeutig identifiziert werden. Kurz vor den Protesten gegen den Naziaufmarsch am 13.02.2013, wollte die Justiz ein Exempel statuieren. Doch wir werden uns davon nicht einschüchtern lassen, und morgen unseren Protest auf die Straße tragen und am 13.02.2013 den Naziaufmarsch blockieren. Die Demo wird nicht angemeldet, aber es wird öffentlich mobilisiert.

Alle morgen, den 18.01.13 18Uhr zum Postplatz, weitersagen!

NPD-Tour in Dresden gestoppt! Bullen zeigen wo sie stehen…!

Die „NPD-Brandstifter Tour“ konnte am Donnerstag nicht ungestört in Dresden ihre menschenverachtende Propaganda kundtun. Mehrere hundert Menschen zeigten der NPD was von ihrer Hetze gegen Muslime und Flüchtlinge zu halten ist. Auch die sächsischen und Dresdner Bullen zeigten wieder einmal mehr, wo bei ihnen die Sympathien liegen. 

Am Donnerstagmorgen trafen der NPD-LKW zusammen mit seinen Begleitautos in Dresden-Cotta ein und wurde dort bereits von zahlreichen Gegendemonstrant_innen lautstark begrüßt. Trotz des Beschlusses, dass die NPD ihre Kundgebung nicht direkt vor der Moschee veranstalten dürfe, ließen die anwesenden sächsischen Bullen die Nazis direkt vor dem Eingang der Moschee ihre Hetze abhalten. Jedoch konnten die gut 100 Demonstrant_innen die Reden der NPD-Kader von Holger Apfel und Arne Schimmer durch lautstarken Protest in weiten Teilen übertönen. Wie in Dresden Tradition, stellte sich die Dresdner Stadtverwaltung hinter die sächsischen Bullen und dementierte den Sachverhalt, dass die NPD vor der Moschee Station gemacht habe. An dieser Stelle würden wir der Stadtverwaltung einen Blick auf die zahlreichen Pressefotos empfehlen, welche dies eindeutig belegen sollten.
Nach knapp einer Stunde lautstarkem Protestes entschied sich die NPD ihre Sachen einzupacken und in Richtung Johannstadt aufzubrechen. Desweiteren kam es hinter der Moschee zu einem Angriff von 5 Neonazis auf das Auto eines Aktivisten.

Auf ihrem Weg zum Asylsuchendenheim auf der Florian-Geyer Str. traf der NPD Konvoi am Sachsenplatz dort auf sich teilweise auf dem Weg zur Kundgebung befindliche Antifaschist_innen. Diese entschieden kurzerhand sich auf die Straße zu stellen und mit einer Sitzblockade den Konvoi zu stoppen. Jedoch beschleunigte das erste Fahrzeug der Nazis und die Antifaschist_innen versuchten, bevor sie eine Blockade errichten konnten, von der Straße zu rennen. Der Bus der Nazis steuerte jedoch gezielt in die Gegendemonstrant_innen, um diese anzufahren und zu verletzen. Dabei wurden zwei Personen vom Bus angefahren. Bei diesem Anfahren von Antifaschist_innnen wurde der Seitenspiegel des Busses beschädigt. In diesem Tumult stiegen aus den Begleitfahrzeugen Nazischläger, bewaffnet mit Schlagstöcken, Stangen, Taschenlampen und sogar einer Peitsche, aus und griffen die umstehenden Antifaschist_innen an. Auch von einer sich am Boden befindenden Person wurde nicht abgelassen und weiter auf sie eingetreten. Zu Hilfe eilende Personen wurden von den Nazis ebenfalls attackiert und angegriffen. Eine Person wurde so stark verletzt, dass sie später (nach ihrer Festnahme) im Krankenhaus behandelt werden musste. In diesem Tumult gingen die Heckscheibe und die Seitenspiegel des hinteren Begleitautos zu Bruch. Für die eintreffenden Bullen war die unübersichtliche Situation natürlich sofort klar und so jagten sie mit den Nazis die Antifaschist_innen. Während die angreifenden Nazis derweil noch unbehelligt ihre Waffen verstecken konnten, nahmen die Bullen sofort 15 Personen fest und legten sie zum Teil in Handschellen. Die angreifenden Nazis wurden in Ruhe gelassen und nutzten die Möglichkeit, die Festgenommenen abzufilmen und Fotos zu machen. Während die festgenommenen Antifas einer ausführlichen Leibesvisitation unterzogen wurden, wurden erst später vereinzelt Personalien von den angreifenden Nazis aufgenommen und lediglich ein flüchtiger Blick in den vorderen Bus geworfen. Erst einen Tag später auf dem Weg von Kamenz nach Radebeul wurden die Autos der Nazis und die Insassen vollständig durchsucht.
Nachdem am Donnerstag einige Personalien aufgenommen wurden, konnten die NPD-Schläger ihre Hetztour unbehelligt fortführen. Die festgesetzten Antifas wurden währenddessen mit Kabelbindern gefesselt und mussten mit Bullenbegleitung im Gänsemarsch zur Gesa auf die Schießgasse laufen.
Die Bullen zeigten hier wieder einmal mehr, wo sie die Priorität setzen – nicht etwa bei mit Schlagstöcken und Peitschen bewaffneten Nazis, welche schon in Dresden-Cotta Personen hinter der Moschee attackierten und verletzten, sondern bei unbequemen Antifas.

Mit ca. 1,5 Stunden Verspätung konnte die NPD ihre Hetztour fortsetzten und wurde auf der Florian-Geyer Str. von einem breiten Protest von Antifas bis Zivilgesellschaft lautstark empfangen. Die Stadt zeigte sich auch hier im Vorfeld „äußerst protestfreudig“ und verlegte die für die Kreuzung Pfeifferhannsstraße/Florian-Geyer Str. angemeldete Kundgebung weit in die Pfeifferhannsstraße, wo ein Protest in Sicht- und Hörweite nahezu sinnlos gewesen wäre. Die verschieden Gruppen um das Netzwerk Asyl, Migration, Flucht ließen sich davon jedoch nicht beirren und versammelten sich um die Nazis und konnten so ihren Protest und ihre Botschaften direkt an die Nazis herantragen und diese teilweise sogar mit Eiern und Obst bewerfen.
Die NPD konnte ihre Hetze in Dresden also nicht ungestört veranstalten und wurde von einem breiten Protest begleitet. Die Dresdner Behörden und Bullen zeigten unterdessen wieder einmal, was sie von antifaschistischem Engagement halten und konzentrierten sich zudem  mehr darauf den Protest zu behindern und Antifas zu verfolgen.
Unsere Solidarität gilt den Festgenommenen und Verletzten. Lassen wir uns davon nicht einschüchtern und versuchen auch in Zukunft Nazischeiße zum Desaster zu machen. Gemeinsam, solidarisch  und entschlossen gegen Nazis! Solidarität mit den Betroffenen!
Fotos von den NPD Kundgebungen und dem Angriff auf Antifaschist_innen: http://www.flickr.com/photos/mf-art/sets/72157631903619541/with/8145255900/

An dieser Stelle zwei weitere Artikel:
ART-Artikel

Namf-Artikel

 

Wir lassen es richtig Krachen!

Am 16.11. veranstaltet die U.R.A. zusammen mit der Roten Hilfe Dresden eine Soliparty für einen von Repression betroffenen Antifaschisten unter dem Motto „Wir lassen es richtig Krachen!“. Für solidarische Beatz sorgen die Dj_ans :
Lo_TR
Psycho_M
Fluorie
und ein Speacial Guest der zunächst noch geheim bleibt.
Es wir eine vegane Küfa geben und ein Solicocktailstand versorgt euch mit leckeren Drinks. Die Türen im Az Conni sind um 21:00 Uhr geöffenet und kosten wird das ganze vier Euro.