Archiv der Kategorie: Mobilisierung

Chemnitz: We are fucking angry!

We are fucking angry!

Nachdem der Naziaufmarsch am 13.02. in Dresden und am 15.02. in Cottbus unterbunden wurden, heißt es nun auch am 05.03. nach Chemnitz zu fahren um sich den Nazis entgegenzustellen. Wir unterstützen die Proteste und Aktionen gegen den Naziaufmarsch, und rufen auf gemeinsam, zahlreich und organisiert nach Chemnitz zu fahren, um den Nazis eine Absage zu erteilen.

Um eine geschlossene Anreise zu den Protesten gegen den Naziaufmarsch zu ermöglichen gibt es einen Zugtreffpunkt:

05.03.2013 13:30Uhr am Hauptbahnhof, Ausgang Nord (Richtung Wiener Platz, siehe hier)

Am Treffpunkt bzw. im Zug werden wir Karten mit wichtigen Infos für den Tag, sowie für die Abreise, verteilen. Kommt pünktlich und möglichst in Bezugsgruppen. Es empfiehlt sich das Reinteilen in Sachsentickets oder das Nutzen des Semestertickets.

Weitere Infos: Chemnitz Nazifrei, We Are Fucking Angry (Aufruf), Schülerbündnis

Hoyerswerda 21 Jahre nach dem Pogrom: Erinnern und Handeln!!

Am 17. September, dem Beginn des Pogroms von Hoyerswerda 1991, fanden in dieser Woche in verschiedenen Städten Veranstaltungen und Videokundgebungen statt. In Dresden fand eine Videokundgebung vor der Altmarktgalerie statt. Gegen 15 Uhr haben sich Menschen auf mitgebrachten Bänken und Stühlen niedergelassen um die Filmbeiträge zum Pogrom zu sehen. Der abgehangene Innenraum eines großen Transporters diente als Projektionsfläche für die Filmbeiträge. Die Kundgebung endete gegen 19 Uhr. Während dessen wurden 700 Flyer an PassantInnen verteilt. Dabei stießen wir auf teils negative, aber auch positive Reaktionen. Oftmals kam es auch zu längeren Gesprächen mit den PassantInnen. Es wurde mehrmals der Demonstrationsaufruf über eine laute Anlage verlesen. Einige EinzelhändlerInnen zeigten dafür kein Verständnis, da wir ihrer Meinung nach die Kunden abschreckten.

Los jetzt hier! Alle nach HoiWoy!
Letzte Infos Zur Demonstration am 22.09.2012:

Der Treffpunkt für die Demonstration ist 15 Uhr am Bahnhofsvorplatz in Hoyerswerda.

Eine gemeinsame Anreise erfolgt aus Dresden! Treff ist 13:15 am Hauptbahnhof, Ausgang Nord, Richtung Wiener Platz. Wir sind dann 15:19 in Hoyerswerda. Aufgrund der ungünstigen Zugverbindung nach Hoyerswerda wurde die Demo von 14 Uhr auf 15 Uhr verlegt. Wir sind pünktlich zum Start da! Zugtreffpunkte aus anderen Städten findet ihr hier. Bringt Transpis und Fahnen mit.

Infotelefon: 0151/22083991
Ermittlungsausschuss: 0351/89960456 (ruft da an, wenn ihr festgenommen werdet, oder Festnahmen beobachtet)

Die Demo beginnt und endet am Bahnhof in Hoyerswerda. Wir werden so lange gemeinsam warten, bis alle wieder in ihre Züge eingestiegen sind und sicher die Stadt verlassen können. Niemand wird alleine auf seinen Zug warten müssen. Hinweis zum Parken: Im vergangenen Jahr haben Nazis am Lack einiger direkt am Bahnhof abgestellter Autos herumgekratzt. Bitte denkt daran, wenn ihr einen Parkplatz sucht. Seit einigen Wochen, mobilisieren die Nazis zu einer Gegenveranstaltung. Infos findet ihr hier und hier.

22.September 2012 – Alle auf nach Hoyerswerda!

Zum 21. Jahrestag des Pogroms in Hoyerswerda organisieren unsere Freund_innen und Genossen_innen von der Kampagne Rassismus Tötet und der Initiative Pogrom91 eine Demonstration in Hoyerswerda unter dem Motto „Keine Ruhe für Hoyerswerda! Gegen Rassistische Zustände. Für ein Denkmal und die Entschädigung der Betroffenen des Pogroms von 1991“. Angesichts der Tatsache, dass sich seit damals nichts an der gesellschaftlichen Gesamtscheiße geändert hat, finden wir es notwendig unseren Unmut auf der Demonstration kund zu tun. Deshalb unterstützen wir den Aufruf dieser Initiativen und fordern hiermit alle Menschen auf, welche die gleichen/ ähnlichen Probleme mit den vorherrschenden Zuständen haben, uns nach Hoyerswerda zu begleiten. (Zugtreffpunkt siehe unten). Zudem veranstalten wir am 17.September 2012 eine Video-Kundgebung vor der Altmarktgalerie/ Dresden, im Versuch die breite Öffentlichkeit für diese Thematik zu sensibilisieren.

Aufruf:
„Im September 1991 griffen Neonazis unter Mithilfe und Applaus vieler Bürger_innen zwei Wohnheime von Vertragsarbeiter_innen und Asylsuchenden im ostsächsischen Hoyerswerda an. Mehrere hundert Menschen belagerten die Unterkünfte fünf Tage lang, bis schließlich alle Heimbewohner_innen aus der Stadt gebracht wurden. Nationale und internationale Medien berichteten über die Geschehnisse. Die „Evakuierung“ aller Bewohner_innen der Heime wurde nicht nur in Hoyerswerda selbst von vielen als „Erfolg“ gewertet. Die Angriffe bildeten damit den Startschuss für eine jahrelang anhaltende Welle der rassistischen Gewalt im wiedervereinigten Deutschland, die neben hunderten Verletzten zahlreiche Todesopfer forderte.

Anlässlich des zwanzigsten Jahrentages gründete sich im Jahr 2011 die Initiative “Pogrom 91”, um sich für eine kritische Aufarbeitung der Pogrome einzusetzen. Auch 20 Jahre nach dem rassistischen Pogrom schienen nur die Wenigsten in Hoyerswerda bereit zu sein, sich offensiv mit der eigenen Vergangenheit auseinanderzusetzen. Auf kritische Berichterstattung und Interventionen reagiert die Stadtpolitik seit jeher vor allem mit medialer Hetze und Geschichtsverdrehung. Ihren Höhepunkt fand diese Art der „Vergangenheitsbewältigung“ während eines Besuches ehemaliger Vertragsarbeiter_innen und Asylsuchender im vergangenen Herbst. Bei der Besichtigung eines der damaligen Wohnheime kam es wiederholt zu rassistischen Pöbeleien und schließlich zu einem Übergriff durch Nazis und Anwohner_innen, obwohl der amtierende Bürgermeister Stefan Skora auf Anfrage im Vorfeld keine Bedenken hinsichtlich eines Besuches geäußert hatte. Im Nachgang wurde dieser Angriff von lokalen Medien und dem Oberbürgermeister wahlweise verharmlost oder gänzlich in Frage gestellt.

Auf einer Demonstration von antifaschistischen Initiativen, die sich unter anderem für ein dauerhaften Denkmal zur Erinnerung an das Pogrom von 1991 eingesetzt hatten, reagierte die Stadt mit einem massiven Polizeiaufgebot und der in Sachsen üblichen Warnung vor „gewaltbereiten Extremisten von außerhalb“. Als überaus gewalttätig zeigten sich am 20ten Jahrestag der Anschläge jedoch wiederum nur örtliche Neonazis, die unter den Augen der Polizei stundenlang in Gruppen durch die Stadt patroulierten, Autos von Demonstrationsteilnehmer_innen beschädigten und schließlich eine Schweigeminute für die Mordopfer rassistischer und rechter Gewalt mit Parolen und Drohungen störten. Zeitgleich „gedachten“ Vertreter_innen der Stadt ausgerechnet zusammen mit dem „Bund der Vertriebenen“ beim eigens ausgerufenen „Tag der Heimat“ der „extremistischen Ausschreitungen“ von Hoyerswerda. Wie schon 1991 stellte die Polizei unter Beweis, dass sie sehr wohl in der Lage ist zu handeln, so lange es gegen Antifaschist_innen geht. So müssen sich demnächst Teilnehmer_innen der Demonstration vor Gericht verantworten. Sie hatten sich die Hand vors Gesicht gehalten, um von den Neonazis, die die Demo umlagerten, nicht fotografiert zu werden. Der Vorwurf durch die Behörden: „Vermummung“.

Auch nach dem Abklingen der medialen Aufmerksam hat sich nichts am offen zur Schau gestellten Geschichtsrevisionismus seitens der Stadt, ihrer Initiativen und vieler Bürger_innen geändert. Die Forderungen für ein dauerhaftes Denkmal für die Betroffenen des Pogroms steht nach wie vor im Raum. Tätig wurden die Behörden hingegen gegen Teilnehmer_innen der Gedenkdemonstration.

Die gesteigerte Aufmerksamkeit, die dem 20. Jahrestag des rassistischen Pogroms in Rostock – Lichtenhagen zu teil wird, darf nicht allein an “runde Jahrestage” gebunden sein, wenn wir es mit der Auseinandersetzung mit der Geschichte ernst meinen. Darum rufen die Initiative “Pogrom 91” und die Kampagne „Rassismus tötet!“ für den 22. September zu einer Gedenk-Demonstration in Hoyerswerda auf. Außerdem sollen am 17. September in verschiedenen Städten Videokundgebungen und öffentliche Filmvorführungen stattfinden, um die Geschichte des Pogroms, als auch die heutigen Zustände in Hoyerswerda zu thematisieren.

Lasst uns auch dieses Jahr gemeinsam nach Hoyerswerda fahren, um der örtlichen Verdrängungskultur auf die Füße zu treten und der Forderung nach einem Denkmal für die Betroffenen von 1991, sowie deren Entschädigung Nachdruck zu verleihen!“

17. September 2012 | Dresden Videokundgebung 15:00Uhr| Platz vor der Altmarktgalerie

22. September 2012 | Hoyerswerda Antifaschistische Demonstration 14:00 Uhr | Bahnhofsvorplatz (Demobeginn wird auf Grund der Zugverbindungen in Sachsen auf 15 Uhr verschoben)

Gemeinsame Anreise aus Dresden mit dem Zug! Treff ist 13:15 am Hauptbahnhof Ausgang Nord Richtung Wiener Platz

Mobilisiert eure Freunde_innen und Genossen_innen – Wir sehen uns in Hoyerswerda!


Rassismus Tötet!

Am 25.08. wird es in Rostock eine Antirassistische Demo in Erinnerung an die rassistischen Pogrome ’92 geben. Aus Dresden wird es eine gemeinsame Anreise per Bus geben. Außerdem gibt es eine Infoveranstaltung am 09.08. um 19 Uhr im Kosmotique und einen Filmabend mit anschließender Solibar und Küfa am 17.08. um 19 Uhr  im DIY-Eckladen R7. In dem Zusammenhang verweisen wir auf den Aufruf der „Rassismus Tötet Kampagne“.

Sich dem Nazigedenken in Plauen entgegenstellen!!!

Nur noch wenige Tage bis zum Naziaufmarsch am 14.04. in Plauen, oder besser: bis zu den Protesten und Blockaden dagegen. Der Anlass für einen weiteren Trauermarsch ist die Bombardierung Plauens 1945. Datiert wird diese auf den 10. April und somit fand bereits gestern das Gedenken auf dem Hauptfriedhof Plauens statt. Bevor offizielle Vertreter_innen der Stadt, wie der Oberbürgermeister Ralf Oberdorfer (FDP) ihre Kränze niederlegten, kam bereits am Morgen die Veranstalterin des Naziaufmarsches am Samstag, die RNJ (Revolutionäre Nationale Jugend), legte ihren Schwarz-Weiß-Roten Kranz ab und ersparte somit dem OB eine ähnlich peinliche Situation wie im letzten Jahr, als diese unmittelbar vor ihm eine Reichsflagge ablegte und er unfähig, angemessen auf diese Situation zu reagieren, schließlich vor dieser gedachte.

Dieses Gedenken ist jedoch auch ohne eines solchen Skandals eine Farce, wenn mensch sich die Hintergründe der Bombardierung ansieht: Plauen war im Nationalsozialismus eine wichtige Stadt der Rüstungsindustrie, 2000 Panzer rollten aus ihrer Fabrik, welche auch Zwangsarbeiter_innen im Außenlager des KZ Flossenbürg hatte. Bereits vor 1933 machte die Stadt mit einer großen Anhänger_innenschaft der NSDAP auf sich aufmerksam und wurde schließlich von dieser als eine ihrer Hochburgen betitelt, nach dem dort der „Jungsturm“ gegründet wurde, welcher später als HJ die offizielle Jugendorganisation der Partei wurde und deren Reichsleitung bis 1931 in Plauen saß.

Auch Hitlers Rede 1925 in der städtischen Festhalle vor 3000 Zuhörern trotz Redeverbots ist bemerkenswert und somit ist auch nicht überraschend, dass die NSDAP 1932 die Absolute Mehrheit bei den Reichstagswahlen in Plauen gewann. Dies sind nur einige Beispiele dafür, dass mit dem Gedenken der Stadt an die Bombardierung einer Nazihochburg gedacht wird.

Dies bietet freilich gute Anknüpfungspunkte für örtliche Nazis, um einen weiteren Gedenkmarsch etablieren zu wollen. Dabei erhalten sie Unterstützung von umliegenden Kameradschaften, wie z.B. aus Hof, auch das freie Netz Erzgebirge mobilisiert nach Plauen. Neben Rednern aus der RNJ selbst sind, nach dem Axel Reitz wegen seiner Untersuchungshaft von der Redner_innenliste gestrichen werden musste, Matthias Fischer aus Nürnberg und Maik Müller aus Dresden angekündigt.

Die Stadt, welche lange versuchte, die Arbeit gegen den Naziaufmarsch zu behindern, in dem sie dementierte, es würde einen solchen geben, hat einen Runden Tisch gegen Rechtsextremismus gegründet, nachdem der Aufmarsch nicht mehr zu leugnen war. Dieser hat am Altmarkt, in weiter Ferne des Naziaufmarsches eine Kundgebung angemeldet. Der Runde Tisch dient dazu, diese Taktik ist aus Dresden ja bereits bekannt, Demonstrant_innen in gut und böse zu teilen. Die Entfernung zu den Nazis wurde gewählt, um die Polizei nicht zu belasten, somit wird klar, das alle, die sich diesem Konzept, des untätigen Feierns seiner angeblichen „Buntheit“ nicht anschließen, die bösen störenden Demonstrant_innen sind.

Gemeint sind hiermit die Veranstaltungen des Bündnisses „Vogtland Nazifrei“, welches zu Blockaden gegen den Naziaufmarsch aufruft. Desweiteren hat diese Demonstrationen geplant, welche der Stadtkarte zu entnehmen sind (die braune Linie ist die die Naziroute).

Wir befürworten dieses Vorhaben, jedoch Verurteilen wir auf schärfste das neuste Mobivideo des Bündnisses, welches eine Hitler-Figur darstellt, die sich von den Neonazis distanziert und zur Blockade aufruft. Dies bodenlose Verharmlosung Hitlers halten wir für gefährlich und lässt uns daran zweifeln, ob das Bündnis bedacht hat, dass dies die Opfer des Nationalsozialmus verhöhnt und in den Hintergrund rückt und darüber hinaus auch die Tradition, in der sich heutige Nazis befinden, in dem sie sich auf Gesellschaftsordnungen und Ideale berufen, welche direkt mit dem Nationalsozialismus der 1930er und 40er Jahre im Zusammenhang stehen.

Wir schließen uns den Antifaschistischen Gruppen des Vogtlands an und wollen gemeinsam den Naziaufmarsch blockieren sowie unseren Protest gegen das Gedenken an eine Nazistadt auf die Straße tragen! Trauern? Nicht mit uns!

Dazu werden wir aus Dresden gemeinsam nach Plauen reisen. Infos dazu findet ihr an den üblichen Stellen.

Für den Tag selbst hier die Nummern des

EAs: 03741 201695 und Infotelefons: 03741 55760

No Pasarán!