Auswertung zum 17. Juni 2014 – Die (Neo-)Nazis laufen keinen Meter und müssen trotzdem rennen!

auswertungsbild_kleinAuch diesen 17. Juni wollten (Neo-)Nazis wieder den sich jährenden „Arbeiteraufstand“ von 1953 für ihre Zwecke nutzen. Dieses mal galt es gegen „Medienwillkür“ zu hetzen. Aus diesem Grund haben sie ihre Kundgebung dieses Jahr nicht wie sonst üblich an der Panzerkette sondern vor dem Haus der Presse angemeldet. Um einen möglichen spontanen Aufmarsch durch Dresden zu verhindern, wurden sämtliche Zufahrtswege, beidseitig der Ostra-Allee sowie auf der Maxstraße, blockiert. So mussten die lediglich 80 armseeligen Gestalten über einen schmalen Fußweg zu ihrem Kundgebungsort gelangen. Auf den 3 Blockaden mit insgesamt ca. 400 Teilnehmer_innen war die Stimmung durchweg gut und der Hetze von Baur, Pastörs, Scheffler und Szymanski wurde mit lautstarkem und entschlossenem Protest begegnet. Abgesehen von der ihnen entgegengebrachten Geräuschkulisse, sollte die Außenwirkung ihrer Propaganda auch aufgrund der Tatsache, dass ihre Kundgebung komplett von Gegendemonstrant_innen gekesselt wurde, gegen 0 ausfallen.
Nachdem die (Neo-)Nazis endlich ihre peinliche Vorstellung beendet hatten und sie von der Polizei Richtung Landtag geführt wurden, entstand eine für Dresdner Verhältnisse positive Dynamik. Etliche Gegendemonstrant_innen eilten den (Neo-)Nazis hinterher bzw. entgegen, sodass diese unter Schutz von massivem Schlagstock- und Pfeffersprayeinsatz seitens der Polizei, welche mit dieser Situation sichtlich überfordert war, zum Landtag flüchten mussten. Dass sie schlussendlich in eben jenem Schutz fanden, ist wiederum bezeichnend für die sächsischen Verhältnisse und sorgte nicht nur in der regionalen Presse für Erregung.
Festzuhalten bleibt, dass es den (Neo-)Nazis nicht gelungen ist, ihre Hetze erfolgreich nach außen zu transportieren. Auch die weiter schwindende Teilnehmer_innenzahl bescheinigt den fortlaufenden Verfall der NPD auch in Sachsen. Ein möglicher spontaner Marsch durch Dresden wurde schon im Ansatz blockiert und ihnen so auch die An- und Abreise erheblich erschwert. Die Entschlossenheit und Dynamik der Gegendemonstrant_innen gilt es positiv hervorzuheben und steht als Zeichen des Übernehmens von Verantwortung von jeder_m einzelnen_m auch für zukünftige „Events“. Schlussendlich glänzte auch die Polizei, welche zunächst deeskalierend agierte, mal wieder durch völlig überzogenes Vorgehen bei der Abreise der (Neo-)Nazis. Die Tatsache, dass die (Neo-)Nazis im Landtag Schutz suchen durften, wird dem vermeintlichen Saubermann-Image des Landes Sachsen und der Stadt Dresden sicher nicht zuträglich sein und noch weiter für Gesprächsstoff sorgen.

Danke an alle engagierte Antifaschist_innen, die an den Aktionen beteiligt waren. Zusammen haben wir den (Neo-)Nazis den Tag versaut! 🙂

Pressespiegel:

http://www.dnn-online.de/dresden/web/dresden-nachrichten/detail/-/specific/Hunderte-Dresdner-demonstrieren-lautstark-gegen-Neonazi-Kundgebung-am-17-Juni-2626546814

http://www.dnn-online.de/dresden/web/regional/politik/detail/-/specific/Landtagspraesidium-beraet-ueber-Zwischenfall-mit-Rechtsextremen-Fraktionen-boykottieren-Debatte-3225433862

http://www.sz-online.de/nachrichten/opposition-verlaesst-aus-protest-den-saal–2863082.html

http://www.spiegel.de/politik/deutschland/npd-anhaenger-in-dresden-fluechten-in-landtag-von-sachsen-a-975800.html

http://taz.de/Zwischenfall-nach-Demo-in-Dresden/!140592/

http://www.focus.de/regional/dresden/demonstrationen-zwischenfall-nach-npd-kundgebung_id_3928622.html

ps.: Die Auswertung des 07. Juni dauert noch ein bisschen.