Schlagwort-Archive: gedenken

“Die Freiheit” und ihr Gedenken: The Living Dead in der Pragerstraße!

vefwl3qn
Die rechtspopulistische Kleinstpartei „Die Freiheit“ plant für Anfang Februar zwei Infostände in Dresden. Unter dem Titel „Stilles Gedenken 13. Februar – Dresden“ wollen die Rechtspopulisten wie schon am 26. Januar 2013 ihre Propaganda verteilen. Geplant ist dies für den 2. und 9. Februar, jeweils von 10 bis 15 Uhr auf der Pragerstraße.

Die Partei „Die Freiheit“ hat in den vergangenen Jahren immer wieder zu Veranstaltungen aufgerufen um den „unzähligen Toten, die in diesen Tagen ihr Leben ließen“ zu gedenken. Die Initiatoren, alte rechtskonservative Stammtischprediger, sind der Meinung, dass „Historikerkommissionen, die die Opferzahlen bewusst kleinrechnen und durch Zeitzeugen erwiesene historische Fakten, wie die gezielten Abschüsse auf Zivilisten am Tag darauf, schlichtweg leugnen“. In ihren Veröffentlichungen fällt die Partei „Die Freiheit“ immer wieder durch rassistische Ressentiments, Islamophobie, sowie anderen hetzerischen Kampagnen gegen Menschen auf.

Ansprechpartner und Verantwortlicher für die Durchführung des Infostandes in Dresden ist Steffen Ehrt. Wie in anderen Städten auch, versucht sich die Partei als neue rechte zu etablieren, bislang jedoch ohne Erfolg.
Damit das so bleibt, rufen wir dazu auf, sich der rassistischen Hetze und dem geschichtsrevisionistischen Treiben der “Living Dead” aka “Die Freiheit” kreativ, vielfältig und entschlossen entgegenzustellen.

Samstag | 02. & 09. Februar | 10-15 Uhr | Pragerstraße
Achtet auf weitere Ankündigungen auf:
keineruhe.noblogs.org

________________________________________________________________________________

27. Januar – Gedenken an den Tag der Befreiung von Auschwitz

Heute, am 27. Januar vor 67 Jahren, wurde das Konzentrations- und Vernichtungslager Auschwitz von der Roten Armee befreit. Nachdem die Nazis zwischen 1940 und 1945 dort und im benachbarten Lager „Auschwitz-Birkenau“ 1,1 Millionen Menschen ermordet hatten, fanden die alliierten Soldaten dort ca. 7 000 physisch und psychisch völlig ausgezehrte Überlebende vor. Zuvor hatte die SS ab dem 17. Januar 60 000 Häftlinge, darunter auch etliche aus nahegelegenen Lagern, auf Todesmärschen in Richtung Westen getrieben, um den vorrückenden Truppen der Sowjetunion zu entgehen.

Seit 1959 wird an diesem Tag der Opfer der deutschen Nationalsozialisten gedacht, zunächst jedoch nur in Israel und Großbritannien. Seit 1996 gilt dieses Datum nun auch in der BRD offiziell als Tag des Gedenkens an die Opfer des Nationalsozialismus und ist seit 2005 „Internationaler Holocaust-Gedenktag“. Dennoch ist am 27. Januar häufig erschreckendes Desinteresse in weiten Teilen der Bevölkerung festzustellen, wenn es darum geht, sich mit diesem Datum, dem Nationalsozialismus und dessen Ursachen zu beschäftigen. Stattdessen ist häufig zu hören, es müsse doch einmal ein Schlussstrich unter diesen Teil der Geschichte gezogen werden, schließlich sei Deutschland eine geläuterte Nation. Nicht selten wird die mangelnde Auseinandersetzung auch damit entschuldigt, damals noch nicht gelebt zu haben. Eine kritische Reflexion der eigenen Überzeugung findet also nicht statt. Solange Sachsens Innenminister Ulbig konstatiert, Antifaschismus könne nicht die richtige Antwort sein, ist es natürlich leichter, sich selbst noch immer in der Opferrolle wahrzunehmen und so strömen in Dresden anlässlich des 13. Februars tausende Bürger_innen zu Gedenkveranstaltungen, die sich allein mit der Bombardierung der eigenen Stadt auseinandersetzen und nur notgedrungen in den letzten Jahren anfingen zu erwähnen, warum dies geschah. Es fällt auf, dass hierbei plötzlich nicht mehr von einem Schlussstrich unter der Geschichte die Rede ist, aber sich natürlich nicht konsequent mit dieser auseinandergesetzt und somit einfach übersehen wird, dass Dresden wichtiger Verkehrsknotenpunkt im Krieg und die nationalsozialistische Bevölkerung auch nicht unschuldig war.

Einige Antifaschist_innen haben jedoch an verschiedenen Orten der Stadt den Versuch unternommen, den Tag der Befreiung von Auschwitz im Alltag in Erinnerung zu rufen und haben große Plakatwerbeflächen sinnvoll genutzt und umgestaltet. Wir fanden Exemplare z.B. am Bischofsplatz, am Zelleschen Weg in der Nähe der SLUB, an der Löbtauer Str. auf Höhe „Löbtau Passage“ und auf der St. Petersburger Str. in Rathausnähe und hatten die Möglichkeit einige zu fotografieren. Hier sind die Bilder: