Am 17. 06. haben die Nazis vor, wieder durch Dresden zu laufen und sich den Jahrestag des Arbeiter_innen-Aufstandes 1953 zu nutze zu machen, um ihre Ideologie in Dresden breit zu latschen. Hierbei versuchen sie, ihre völkische Kritik am System der Europäischen Union in einer Traditionslinie mit dem Aufstand 1953 zu sehen.
Um den Nazis nicht einfach die Straße zu überlassen, hat sich ein spektrenübergreifendes Bündnis zusammengefunden, um gegen den Aufmarsch zu protestieren. Dieses zeigt sich solidarisch mit allen die das Ziel teilen, sich den Nazis entgegen stellen.
Dazu gibt es mehrere Kundgebungen ab 10 Uhr rund um den Ort der Startkundgebung der Nazis, welche vom Bündnis1706 organisiert werden. Davon befinden sich mehrere am Postplatz selbst. Eine weitere befindet sich Gegenüber des World Trade Centers an der Freiberger Straße. Weitere Kundgebungen sind in Planung.
Vom Neustädter Bahnhof (Schlesischer Platz) ausgehend, wurde ab 10:00 eine Demonstration angemeldet, welche über die Marienbrücke in die Altstadtführen soll. Wir rufen dazu auf, sich an dieser zu beteiligen! Für den Tag selbst wird es einen Infoticker geben, dessen Adresse in wenigen Tagen veröffentlicht wird. Der Ermittlungsausschuss wird ab um 10 morgens geschaltet sein und ist unter dieser Nummer erreichbar: 0351/89960456.
Die Polizei versucht indes wieder einmal den Protest in Gut und Böse zu spalten. Jedoch hatte sie angekündigt, im Vorfeld zu der Nazidemo Informationen über diese veröffentlichen zu wollen. Wir sind also gespannt, ob dem Taten folgen. Am Postplatz werden die Nazis mit Hamburger Gittern von den Gegenprotesten abgezäunt sein. Wir vermuten deren Route entlang der Freiberger Str.
Die Stadt hüllt sich wie gewohnt in Schweigen und wird am „Panzerketten“-Mahnmal, dem Startkundgebungsplatz der Nazis, zwei Stunden bevor diese sich treffen, eine Erinnerungsveranstaltung abhalten, bei der in den letzten Jahren gemeinsam mit der NPD gedacht wurde. Auch in diesem Jahr bleibt eine Distanzierung von den Nazis aus. Gleichtzeitig aber werden die Gegenproteste behindert, in dem Kundgebungen verlegt und Auflagen erteilt werden, in denen gefordert wird, die Teilnehmer_innen der Kundgebungen über die Rechtswidrigkeit (sic!) von Blockaden zu belehren.
Dies fügt sich natürlich in die Repressionswelle in Sachsen ein, in der Antifaschistischer Protest kriminalisiert wird. Den erfolgreichen Blockaden des ehemaligen größten Naziaufmarsches in Dresden folgten etliche Razzien, auf Grund des Vorwurfs des Landfriedensbruchs und Gründung einer Kriminellen Vereinigung (§129) gegen Menschen, welche sich antifaschistisch engagieren. Sowie auch Prozesse gegen Menschen, welche an den Sitzblockaden des Bündnisses Dresden Nazifrei teilgenommen hatten.
Wir lassen uns dadurch nicht einschüchtern und wollen demonstrieren, dass wir uns nicht davon abhalten lassen, den Nazis entgegen zu treten und sie zu stoppen und zu blockieren!