Rassistische Kundgebung in Dresden, rassistisch motivierter Mord in Kaufbeuren!

BildblogIm Vorfeld des „Tages der deutschen Zukunft“, welcher 2014 als bundesweites Großevent der Menschenhasser*innen in Dresden stattfinden wird, organisierten Dresdner (Neo-)Nazis am 20. Juli eine Kundgebung gegen das in der Planung befindliche Asylsuchendenheim in Dresden-Klotzsche unter dem Motto: „Kriminelle Ausländer und Scheinasylanten raus!“

Ob die Resonanz der Anwohner*innen tatsächlich so groß war, wie es uns die ach so „Freien Kräfte“ weiß machen wollen, sei dahin gestellt. Realität aber ist, dass sich nicht wenige der ortsansässigen Otto Normaldeutschen, ressentimentgeladen wie sich das für gute Alltagsrassist*innen gehört, gegen die Einrichtung einer Unterkunft für Asylsuchende äußern. Da wird aus Verlustangst, Missgunst, der Furcht vor allem vermeintlich Fremden und vor wer weiß was nicht noch alles, die Mär der schlagartig ansteigenden Kriminalität in Dauerschleife abgespult und die alten Schauermärchen von mordenden und vergewaltigenden „Asylanten“ haben wieder Hochkonjunktur.

Welch wunder, dass sich (Neo-)Nazis in diesem Dunst aus Vorurteilen, Angst, Hass und Neid wohl fühlen. Somit ist es nur logisch, dass die, deren Ideologie auf Menschenverachtung basiert, solche Anlässe nutzen um auf Sympathisant*innenfang zu gehen und genau dieses widerwärtige Weltbild zu verbreiten. Doch während auf dieser rassistischen Kundgebung die vermeintlich „menschenverachtende Überfemdungspolitik“ Deutschlands skandalisiert werden sollte, zeigten am 17. Juli (Neo-)Nazis aus Thüringen das eliminatorische/ mörderisch Moment (neo-)nazistischer Ideologie auf.

Am besagten Tag, kam es auf einem kaufbeurener Stadtfest zu einem brutalen Angriff, dem rassistische Beschimpfungen seitens der Täter*innen voraus gingen und an dem mindestens sieben Menschen beteiligt gewesen sein sollen. Infolge des Angriffs erlag eines der Opfer am Folgetag den Verletzungen. Ob dieser Mord wieder nur als „unpolitische Schlägerei“ mit der Folge: Totschlag eingestuft wird, bleibt abzuwarten. Dies wäre, wie die Vergangenheit zeigt, aber nicht überraschend.

Laut der antifaschistischen Informations-, Dokumentations- und Archivstelle München (a.i.d.a.) schien die größte Sorge seitens der Veranstalter*innen und Besucher*innen allerdings nicht den Hinterbliebenen zu gelten, sondern dem Ruf der Veranstaltung und der Gewährleistung einer hoffentlich reibungslosen Fortführung eben jener. Zitat aus dem Gästebuch: „Lieber Tänzelfestverein, bitte sagt das Feuerwerk NICHT ab! Der schreckliche Todesfall ist schlimm, aber deswegen das Feuerwerk absagen? (…) Es klingt blöd aber es stimmt ‚THE SHOW MUST GO ON!“ Medienberichten zufolge prüfe jetzt auch die Polizei, ob ein politisches Motiv dem Mord zugrunde liegt.

Dies alles zeigt, dass, egal wie seriös und „bürgernah“ sich (Neo-)Nazis gerieren, egal wie glaubhaft sie ihre Tarnung vom „Kümmerer um den kleinen Mann“ aufrecht erhalten, ihr Weltbild und die daraus resultierenden „Lösungsansätze“ für gesellschaftliche, ökonomische und ökologische Phänomene sind und bleiben ausgrenzend, chauvinistisch, sozialdarwinistisch und diskriminierend. Somit wird, Ethnopluralismus hin oder her, allen nicht zur eigenen Gruppe gehörenden Menschen das Recht auf ihre Existenz abgesprochen.

Ein Weltbild, welches auf diesen Eckpfeilern steht, legitimiert Mord als probates Mittel!

Dies sind zwar nur zwei Momentaufnahmen aus Doofland, aber sie zeigen wie nah Hetze und Mord beieinander liegen. Und welche Konsequenzen zieht die Stadt Dresden aus den (neo-)nazistischen Umtrieben der letzten 23 Jahre, aus den mindestens 183 Toten seit 1990? Genau, sie genehmigt ein rassistisches Großevent wie den „Tag der deutschen Zukunft“, bei dem, auch wenn die Teilnehmer*innenzahlen dieser ekelhaften Veranstaltung rückläufig sind, unverhohlen rassistische, antisemitische und völkisch-nationalistische Parolen propagiert werden.

Aber die paar Toten muss eine gefestigte Demokratie sicher genau so aushalten wie die fast flächendeckende Überwachung des öffentlichen sowie privaten Raumes, oder Bullen, die protestierende Refugees platt machen. Doch wehe ein greiser Jugendpfarrer zeigt Zivilcourage, auch wenn diese oft angemahnt wird, dann zeigt die sächsische Demokratie ihr wahres Gesicht!

Für uns steht fest: (Neo-)Nazis werden weiter morden und von politischer Seite wird dem kein Einhalt geboten werden. Zu ähnlich sind doch die Ziele bundesdeutscher und (neo-)Nazistischer Politik. Deshalb werden wir weiterhin mit allen Mitteln menschenverachtende Politik bekämpfen, egal ob sie staatlich legitimiert daher kommt oder nicht! Kampf den rassistischen Zuständen!

Wer deutsch denkt kennt nur eine Richtung! Herrschaft! Verwertung! und Vernichtung!

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