Am 20.10.2012 findet ein Naziaufmarsch der JN Oberfranken unter dem Motto “Wir oder Scharia” in Coburg statt. Mit dieser Demonstration will der neu gegründete Stützpunkt der JN Oberfranken das erste mal in der Öffentlichkeit auftreten. Sollte es den Neonazis tatsächlich gelingen eine Demonstration erfolgreich durchzuführen, wird es darauf hinauslaufen, dass die Neonazis ihre Strukturen in Oberfranken weiter festigen und ihre Akzeptanz unter der Bevölkerung steigt. Besonders ländliche Regionen stellen immer mehr ein sicheres Hinterland für Neonazis dar. Deshalb ist es besonders wichtig den Naziaufmarsch in Coburg erfolgreich mit allen Mitteln zu verhindern. Es folgt der Aufruf der Gruppe “Enough is Enough”:
„Coburg- eine hübsche,beschauliche und wirtschaftlich-attraktive Kleinstadt mit Autobahnanbindung in Nordbayern. Was sollte diese Stadt für Antifaschist_innen interessant machen?
Vor einem Jahr, genauer 16. Juli, trat die NPD seit langem in dieser Stadt wieder in der Öffentlichkeit auf. Dies tat sie gemeinsam mit der bis dahin schon gegründeten und etablierten Kameradschaft “Fränkischer Heimatschutz Coburg”, die sich laut ihrem Motto an den “Thüringer Heimatschutz” anlehnt. Bis dato trat sie allerdings nie als Kameradschaft auf und betrieb lediglich eine Internetseite, auf der in gutdeutscher Manier gegen Ausländer, Flüchtlinge und die bösen Linksextremisten gehetzt wurde und weiterhin wird. Mit einer sogenannten “Anti-Minarett-Mahnwache” wollten die Coburger Nazis auf sich aufmerksam machen, ihre Hetze in Coburg breittreten und einer Öffentlichkeit zugänglich machen.
Damals wurde das schon bestehende “Coburger Bündnis gegen Rechts” aktiv, erweiterte die Mitglieder_innen-Liste und meldete als Reaktion ein “Buntes Fest” vor der Moschee in Coburg an. Dabei kamen Lokalpolitiker, wie Carl-Christian Dressel von der SPD, zu Wort, die sich im Rahmen des “Bunten Festes” sauber vom “braunen Dreck” differenzieren wollten. Doch Redner wie Carl-Christian Dressel verteidigen den reaktionären, rechten “Coburger Convent” und sehen das Problem der Stadt in der bisher einzigen links-agierenden Gruppe CArA und dem ihr vorgeworfenen “Linksextremismus”. Angebote wie Hüpfburgen sollten Familien zu eben diesem “Bunten Fest” bündeln und eine Masse gegen Nazis darstellen, die so in Coburg gar nicht existiert.
Die von CArA und der Linkspartei angemeldete Kundgebung wurde damals als “zu aggressiv” bezeichnet und verurteilt, auch seitens der Stadtführung. Immer wieder muss mensch sich von der Stadt als extrem verurteilen lassen und auch seitens der Bullen in ein kriminelles Eck stellen lassen. Während Nazis mit verbotenen Symbolen durch das Stadtbild laufen, muss ein sich selbst als links definierender Mensch sich Pöbeleien gefallen lassen, die soweit gehen, dass immer wieder versucht wird, linke Strukturen in ihrer Arbeit einzuengen und aus der Öffentlichkeit zu drängen.
Mit dem NPD-Sommerfest im Landkreis Coburg am 8. September, bei dem ein neuer JN-Stützpunkt in Oberfranken gegründet wurde, gingen die Stadt und der Landkreis den nächsten Schritt. Es entstand ein anderes Bündnis, das vorhandene wurde überhaupt nicht informiert bzw. um Zusammenarbeit gebeten. Die logische Konsequenz davon waren dann von diesem “neuen Bündnis” (das bezeichnender Weise auch mit dem Stadtmarketing kooperiert) gedruckte Transparente, die Coburg bunt, weltoffen und tolerant darstellen sollten. Im gleichen Zug wandte sich dieses “Bündnis” gegen “Fremdenfeindlichkeit und Extremismus” (sic!) und stellte sich mit einem “Friedensgebet” gegen alle “gewaltausübenden Gruppen im Landkreis”. Der Einfluss, den die Stadt und ihre Bullen dabei haben, ist spätestens hier offensichtlich geworden. Der Staatsschutz in Coburg hat mittlerweile personell aufgestockt und behandelt in einem 3:1 Personalverhältnis “Linksextreme” und “Rechtsextreme”. Klar, wenn die Stadtgesellschaft Nazis nicht als ein Problem sieht und ihr Auftreten, dass sich schon mehrmals in Übergriffen gipfelte, ebenfalls nicht.
Die bisherigen rechten Erfolge in Coburg (es sei hier noch einmal erwähnt, dass Coburg 1929 die erste Stadt unter dem Hakenkreuz war und deswegen für Nazis sehr attraktiv ist und sich seitdem in Coburgs Bevölkerung nicht viel geändert hat) gaben jetzt den JN- und NPD-Kadern den Anstoß, den ersten Versuch einer Demo in Coburg zu starten. Am 20. Oktober wollen sie unter dem Motto “Wir oder Sharia” durch Coburg ziehen und sich Beifall aus der Bevölkerung ernten.
Diesem Vorhaben werden wir uns weder mit Frieden noch Gebeten in den Weg stellen, im Gegenteil: diese Stadt wird den Nazis nicht kampflos überlassen! Wir rufen dazu auf, diese Provinzstadt zu einer schwarz-roten zu machen und mit allen Mitteln diesen Aufmarsch zu verhindern.
Enough is Enough!
Coburg und seinen Nazis den Arsch aufreißen!
Antifa heißt Angriff!
Nazidemo: 20. Oktober ab 11 Uhr (Bahnhofsvorplatz in Coburg)“
Weitere Infos findet ihr unter: http://eise.blogsport.de/